Lange Zotteln, mächtige Hörner und eine flinke Rute: Im Advent wird es in Sonthofen wild – die Klausen gehen um. In Dachsbach backt Freibäcker Arnd Erbel in eines der ältesten Backstuben Deutschlands aus Mandeln, Honig und Gewürzen aromatische Lebkuchen. Besonders eindrucksvoll ist eine Winterwanderung durch die Partnachklamm. Die gruseligen Krampusmasken rufen während der Rauhnächte oder der Perchtenläufe schnell Gänsehaut hervor.
Klausentreiben – mit Ruten und Hörnen gegen Dämonen
Traditionell machen riesige, schauderhafte Wesen mit zotteligem Fell und großen Hörnern am 5. und 6. Dezember Sonthofen im Allgäu unsicher. Von Kopf bis Fuß mit Fell bedeckt ziehen die Klausen mit ihren Kuhglocken, Rasseln, imposanten Hörnern sowie Ruten durch die Fußgängerzone und vertreiben mit ihrem furchterregenden Äußeren die Geister und Dämonen des Winters aus der Stadt. Wagemutige Besucher können das Spektakel hautnah miterleben, aber wer den Klausen zu nahe kommt, riskiert unangenehme Rutenhiebe. Drei Oberklausen achten darauf, dass die Klausen nicht über die Stränge schlagen.Die jungen Männer, die sich jedes Jahr mit ihren zotteligen Fellen den Dämonen stellen, sind zwischen sechzehn und sehsundzwanzig Jahren alt, unverheiratet und Vereinsmitglieder. Das sind die Grundvoraussetzungen, um mitmachen zu dürfen. Doch auch Frauen lassen es sich nicht nehmen, die bösen Geister zu verjagen. Verkleidet als Hexen, ziehen die sogenannten Bärbele am vierten Dezember durch die abgesperrte Fußgängerzone von Sonthofen – am fünften und sechsten Dezember übernehmen die Klausen das Kommando.