Beim bunten Spektakel des Further Drachenstichs im oberpfälzischen Furth im Wald erwacht das Mittelalter zu neuem Leben. Die Besucher werden von den Bewohnern der knapp 9.000 Einwohner großen Stadt auf eine Zeitreise in das Jahr 1431 mitgenommen. Die traditionsverankerte, generationenübergreifende Geselligkeit lässt das jahrhundertalte Fest zu einem der „Szenetreffs“ der „traditionell anders“-Geschichten der BAYERN TOURISMUS Marketing GmbH werden.
Ein Festzug durch die Stadt mit rund 300 Laiendarstellern und über 250 Pferden eröffnet die zweiwöchige Drachenstich-Saison. Ein edles Ritterpaar kämpft gegen einen bösen Drachen, der die Stadt Furth im Wald bedroht. Nur das Ritterpaar, das die Stadt regiert, kann ihn besiegen. Als sich die edle Ritterin dem Untier opfern will, um die Further vor dem Tod zu bewahren, ersticht der tapfere Ritter den Drachen. So rettet er die Stadt und seine Geliebte. Hinter der spektakulären und technisch modernen Inszenierung steckt ein Brauch, den sich die Stadt bereits 500 Jahre auf die Fahnen schreibt.
Eine Tradition, die verbindet
Die Festwochen gelten als absoluter Szenetreff: Der Drachenstich bestimmt wie kein anderes Ereignis das Leben in Furth, denn Jung und Alt sind bis heute vom „Drachenstich-Virus“ infiziert. Davon zeugen Wandbilder an den Häusern, Statuen in Parks und die Speisekarten der Gasthäuser. Die Further wirken selbst beim Schauspiel mit oder sind bei den Feierlichkeiten ringsum aktiv. Hierfür werden aufwendige Requisiten und historische Kostüme hergestellt. Actionreiche Kämpfe zu Fuß und auf dem Pferd lassen keine Zeit zum Durchatmen. Auf dem Schlachtfeld klirren die Schwerter. Zusätzlich zu den Aufführungen finden der historische Festzug und der Mittelaltermarkt statt. Hier treffen sich ganze Generationen. So ist es nicht unüblich, dass mehrere Familienmitglieder bei den Aufführungen mitspielen – vom Opa über den Papa bis zum Enkel.Das Mittelalter wird wieder Wirklichkeit
Die Begeisterung für den Drachenstich ist nicht nur bei den Einheimischen zu spüren, denn rund 20.000 Gäste aus der ganzen Welt zieht der Event jährlich an. Für Besucher gibt es Drachenblutbier, Drachensteak und Drachenwurst und das sorgt für unvergessliche Momente in der kleinen Stadt.Wer das einmalige Erlebnis des Further Drachenstichs sowie den Drachen in Aktion erleben möchte, dem bieten sich weitere Möglichkeiten in der nahen Umgebung der Stadt Furth im Wald, in vergangene Zeiten eintauchen. Das Mittelalterlager „Cave Gladium“ samt Mittelaltermarkt, das zeitgleich zur Veranstaltung vom 18. bis zum 20. August stattfindet, lässt längst vergessene Handwerksberufe wie die Gerberei oder auch kulinarische Köstlichkeiten dieser Zeit aufleben. Ein weiterer besonderer Tipp sind die Further Felsengänge: Ein kilometerlanges Labyrinth unter der Stadt aus dem späten Mittelalter, die unter anderem als Bierkeller dienten.
Auch außerhalb der Drachenstich-Saison hat die Region viel zu bieten, oft ganz im Zeichen des Drachens. Wer es nicht rechtzeitig zu den Aufführungen im August schafft, kann den Drachen „Tradinno“, den größten vierbeinigen Schreitroboter der Welt, unterjährig in seiner Höhle besuchen. Er ist 15,5 Meter lang, vier Meter hoch und hat Flügel mit 12 Metern Spannweite, brüllt, speit Feuer und schlägt mit den Flügeln und ist mit modernster Technik ausgestattet.
Im Bayerischen Wald gelegen ist Furth im Wald ein wunderbarer Ausgangspunkt, um den größten Bayerischen Nationalpark zu erkunden. Einige Gebiete umfassen dichten „Urwald“, kleine Seen sowie Moore und bilden in Höhen zwischen 700 und 1.450 m das Zuhause von Biber, Luchs und Wolf. Und die Schmiede Voithenberghammer ist ein ansehnliches Beispiel einer traditionellen Hammerschmiede, wie sie seit dem 19. Jahrhundert in der Oberpfalz sehr verbreitet waren.