Die meisten Kinder träumen davon, Polizist oder Feuerwehrmann zu werden. Nicht jedoch Andreas Neumayer, der schon bei seinem ersten Ausflug unter Tage sicher war, dass er die lange Familientradition fortsetzt. Wie schon sein Urgroßvater und Großvater fährt der Berchtesgadener Bergmann täglich knapp hundert Meter in die Tiefe des ältesten aktiven Salzbergwerks Deutschlands, um beim sogenannten „nassen Abbau“ das wertvolle Salz zu gewinnen. Durch immer neue Einleitung von Süßwasser vergrößert sich das Bohrspülwerk und löst das Salz aus dem Gestein. Die Arbeitsmethoden haben sich seit Urgroßvaters Zeiten nicht wesentlich verändert: „Schwere Gussleitungen oder Salzbrocken tragen wir per Hand oder mit Hilfe von Hubzügen“ – genau wie vor 500 Jahren. Die frühere Bezeichnung „Weißes Gold“ drückt die Wertschätzung des Produkts aus, das die Landschaft, aber auch die Kultur des Berchtesgadener Lands seit jeher und bis heute prägt. Diese lebendige „Kulturlandschaft“ ist Teil von „Bayern – traditionell anders“, das sich um die gelungene Symbiose von Traditionen und Innovationen dreht.