Architektur & Kunst - Die Stadt der 42 Kostbarkeiten
Die Stadt Rothenburg ob der Tauber in aller Welt bekannt als Sinnbild für deutsche Romantik. Künstler wurden schon immer von der einzigartigen Lage der mittelalterlichen Altstadt inspiriert, deren Silhouette von 42 Tor- und Wehrtürmen geprägt wird. Auch heute noch umfasst die Stadtmauer mit ihren historischen Befestigungsanlagen die gesamte Altstadt. Eingebettet in unberührte Landschaften lädt die Stadt, die in ihren verwinkelten Gassen bedeutende Kunstschätze beherbergt, zum Verweilen ein.Die architektonische Gesamtwirkung und die Einbettung in die Landschaft, hoch über der Tauber, inspirierten um 1900 namhafte Architekten der Gartenstadtbewegung.
„Die Stadt als Ganzes ist Denkmal“ (Georg Dehio 1908). Bereits der Klassiker der deutschen Kunstdenkmal- und Architekturgeschichte betont die alleinstellende Geschlossenheit und Ensemblewirkung des mittelalterlich-frühneuzeitlichen Erscheinungsbildes. Gerade diese geschlossene Ensemblewirkung von Tortürmen, kopfsteingepflasterten Gassen, harmonisch konzipierten Platzanlagen samt Brunnen, Kirchen und städtischen Repräsentationsbauten macht den architektonischen Reiz Rothenburg ob der Taubers aus.
Das Rathausensemble aus Gotik- und Renaissance-Trakt ist einzigartig in Süddeutschland: Zur Marktplatzseite zitieren die große Freitreppe und die Renaissancefassade den mitteleuropäischen Schlossbautyp. Die an das Rathaus angrenzende Herrengasse setzt die Verschmelzung von gotischem Haustyp und Renaissance-Elementen eindrucksvoll fort.
Die architektonische Gesamtwirkung und die Einbettung in die Landschaft, hoch über der Tauber, inspirierten um 1900 namhafte Architekten der englischen und deutschen Gartenstadtbewegung. Raymond Unwins Planungen für Hampstead Garden Suburb (Nord-London, 1906 ff.) und Richard Riemerschmids „Grüner Zipfel“ der ersten deutschen Gartenstadt Hellerau bei Dresden (1908 ff.) sind erkennbar von Rothenburg ob der Tauber beeinflusst. Zu Anfang des 20. Jahrhunderts war Rothenburg ob der Tauber damit Sinnbild einer anderen, einer pittoresken Moderne – im Unterschied zur späteren Bauhaus-Moderne.
Seit Ende des 19. Jh. besticht Rothenburg ob der Tauber vor allem dank seiner visuellen Qualitäten. Zahlreiche Maler (u.a. auch Wassiliy Kandinsky 1902) porträtierten Ansichten der Stadt und ihrer Einbettung in die Landschaft hoch über („ob“) der Tauber. Basteien, Tortürme, Ensembles wie Markusturm mit innerem Röderbogen, Plönlein, Rathaustor samt Lichthof, Marienapotheke mit Georgsbrunnen u.a.m. gewannen mustergültig ikonische Qualitäten. Belege dafür sind neben den o.g. Inspirationen zu Nachbauten in der Gartenstadtbewegung: 1893 deutscher Pavillon auf der Weltausstellung in Chicago nach Vorbild des Rothenburger Rathauses gestaltet; 1940 Vorbild in der Scenery für Walt Disney’s „Pinocchio“; eines der Vorbilder für J.K. Rowling’s Hogsmeade, so auch Teil des Films „Harry Potter and the Deathly Hollows, Part 1“ (2010).
Geschichte erleben:
Die tausendjährige Geschichte Rothenburgs verbindet sich mit der Idylle einer kleinen Stadt und ihrer Weltoffenheit zu einem einzigartigen Charme. Eine romantische Auszeit von der ruhelosen Gegenwart kann hier gefunden und genossen werden. Es gibt wohl kaum eine andere Stadt dieser Größe, in der sich so viele Menschen aus allen Kontinenten begegnen.Rothenburg präsentiert seine Geschichte spannend und gehaltvoll. So gilt das Kriminalmuseum als das bedeutendste Rechtskundemuseum der Bundesrepublik. Es fesselt mit gruseligen Folterinstrumenten, aber auch mit Strafen, die heute eher komisch wirken wie die Bäckertaufe, ein riesiger Holzkäfig über einem Brunnen.
Kunsthistorische Kostbarkeiten, darunter eine prächtige Waffen-Sammlung, präsentiert das Reichsstadtmuseum. Zu seiner Sammlung zählen auch Relikte aus dem einstigen jüdischen Viertel der Stadt, dessen Häuser denkmalpflegerisch vorbildlich saniert wurden. Anschaulich wird Geschichte auch im Handwerkerhaus, im Historiengewölbe des prächtigen Rathauses sowie im Toppler-Schlösschen, Domizil des legendären mittelalterlichen Bürgermeisters Rothenburgs. Er erlitt als einst kluger Feldherr und reicher Stadtführer einen geheimnisumwitterten Tod in den Rathaus-Verliesen.
Märchenhaft bunt erzählt das Weihnachtsmuseum des weltweit bekannten "Weihnachtsdorfes" von Käthe Wohlfahrt die Geschichte des deutschen Christfestes. Rothenburg ist keine Stadt für nur einen Tag oder eine bestimmte Jahreszeit. Ihr berühmter Weihnachtsmarkt macht sie zum Wintermärchen. Vielfältige Kulturangebote laden zum längeren Aufenthalt ein. An der großen Rieger-Orgel der Stadtkirche gastieren regelmäßig Weltklasse-Solisten. Auch ein modernes Gesicht hat die Kulturstadt Rothenburg. Das Taubertal-Festival lockt alljährlich tausende von Popmusik-Fans in die Naturlandschaft zu Füßen der Stadt. Überregional Furore macht auch das Toppler Theater, eine Profi-Bühne, die als "die schönsten Kammer-Freilichtspiele Bayerns“ gepriesen wird!
Kunst & Kultur:
- Museen: Europas bedeutendestes Museum zur Rechtsgeschichte: Mittelalterliches Kriminalmuseum; Reichsstadtmuseum (derzeit in Neupositionierung als Rothenburg Museuem); Historiengewölbe zum 30-jährigen Krieg (Lichthof des Rathauses); Deutsches Weihnachtsmuseum
- Theater: Toppler Theater
- Ausstellungen: KunstKulturKorn; Rothenburger Künstlerbund - Ausstellungen im Fleischhaus; Rothenburger Kunstkreis - Ausstellungen im historischen Feuerwehrgewölbe; Galerie John; Galerie im Burggarten
- Stadtführungen: Zahlreiche Themenführungen der Rothenburger Gästeführer
- Besonderheit: Original Rothenburger Nachtwächter / Rothenburg Nightwatchman = Hans Georg Baumgartner
Veranstaltungen:
- Pfingstfestspiele „der Meistertrunk“ (= Immaterielles Kulturerbe Bayern- und Bundesliste)
- Taubertal Festival
- Konzerte:
Kirchenkonzerte S. Jakob
alle 2 Jahre zwei Konzerte Fränkischer Sommer
jährlich 15 bis 20 freie Marktplatzkonzerte der American Ambassadors of Music samt Choir-Konzerten in Franziskanerkirche
Konzerte bei KunstKulturKorn
alle 2 Jahre Meisterkonzert mit den Nürnberger Symphonikern
jährlich Konzert zum Neuen Jahr mit dem Ansbacher Kammerorchester - Rothenburger Märchenzauber
- Rothenburger Reiterlesmarkt
Kulinarik:
- Qualitätsvereinigung zur fränkischen Weinkulinarik: 10 Gastronomen in Qualitätsinitiative „Genießen ob der Tauber e.V.“
- Regionalbuffet-Betriebe
- Rothenburger Weindorf jeweils Mitte August, mit „Wein.Schöner.Land“-Zertifikat
Übernachten:
- Sightsleeping®-Hotel Villa Mittermeier & Mittermeiers Alter Ego Übernachten Sie in einem Stück Rothenburger Geschichte!