Die Jahrhunderte haben ihre Spuren hinterlassen, doch die Burganlage ist noch immer mächtig und beeindruckend. Hier, zwischen Main und Tauber, residierten die Grafen von Wertheim mit einem fabelhaften Blick über die Stadt und die beiden Flüsse. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Burg zur Ruine – doch die Aussicht ist (fast) dieselbe geblieben.
Landschaftserlebnis, Kulturgenuss und Tafelfreuden
Lange galt die Steinburg als unbezwingbar, von weiter weg sieht das oberhalb der Wertheimer Altstadt thronende mittelalterliche Gemäuer auch heute noch ziemlich intakt aus. Erst aus der Nähe wird deutlich – da fehlt was, einige Dächer etwa. Doch zwischen unzerstörbar wirkenden, massiven Steinwänden ragt der Bergfried noch immer 25 Meter in die Höhe.
Dabei war die Burg schon immer mehr als nur eine Festung, sie war auch ein kultureller Mittelpunkt der Region, von der aus die Ausläufer des Spessarts und des Odenwalds zum Greifen nah liegen. Denn die Wertheimer Grafen waren auch Schöngeister, an Kunst und Kultur interessiert.
Heute liegt die Burg im Zentrum der „Route der Genüsse“ und ist noch immer ein Ort der Kultur: So finden hier Theateraufführungen und Konzerte von Klassik bis Rock statt. Mindestens so gut tafeln wie die Grafen könnt ihr auch heute im Burg-Restaurant. Besonders stilecht geht das beim Ritteressen: Dann tischen Mägde und Knechte im mittelalterlichen Gewand und Ambiente ein deftiges, rustikales Fünf-Gänge-Menü auf: In Trögen und Tonschalen wird reichlich Gegrilltes wie Haxen, Hähnchen und Wachteln aufgetragen, dazu Wein und Käse gereicht. Die Burg Wertheim im Lieblichen Taubertal zählt zu den größten und schönsten Burgruinen Deutschlands.