Geschichte Revue passieren lassen
Die oberfränkische Stadt Hof spielte durch ihre grenznahe Lage schon immer eine besondere Rolle: Dies zeigte sich wieder, als zum 25-jährigen Jubiläum des Mauerfalls am 9. November 2014 ein von den Partnerstädten Plauen und Hof gemeinsam veranstalteter bunter Auto-Konvoi daran erinnerte, wie nach der Maueröffnung 1989 Tausende DDR-Bürger über die innerdeutsche Grenze nach Hof gefahren waren.Bereits über 40 Jahre zuvor, nach dem Zweiten Weltkrieg, war Hof erste Anlaufstation für unzählige Menschen gewesen, die allerdings nicht freiwillig über die Grenze gekommen waren, sondern im Zuge von Flucht, Vertreibung oder Zwangsumsiedlung ihre Heimat in den deutschen Ostgebieten oder im östlichen Europa verloren hatten. Wer sich über deren Situation sowie die Auswirkungen von Flucht und Vertreibung auf die Stadt Hof detailliert informieren will, dem sei die 2012 eröffnete Abteilung "Flüchtlinge und Vertriebene in Hof" im Museum Bayerisches Vogtland empfohlen. Das Museum informiert über das damals größte bayerische Flüchtlingslager im Hofer Stadtteil Moschendorf und weist anhand einiger exemplarischer Lebensläufe vor allem das Schicksal von Menschen hin, die in Hof und Umgebung eine neue Heimat fanden. Durch den dauerhaften Zuzug von etwa 15.000 Heimatvertriebenen wuchs die Hofer Bevölkerung um nahezu ein Viertel. Die Entwicklung der Stadt in der Nachkriegszeit wurde daher entscheidend durch die Heimatvertriebenen und ihre mitgebrachten Traditionen wie auch ihre individuellen Fähigkeiten geprägt.
Mehr als 400 Exponate von einmaligem historischem Wert erzählen auf drei Ebenen des aufwändig sanierten Museumsanbaus in moderner Präsentation und unter unterschiedlichsten Blickwinkeln Geschichten von Flucht und Vertreibung, von alter und neuer Heimat – Themen, die gerade auch in unserer Gegenwart höchst aktuell sind.
Aktuelle Preise und Öffnungszeiten finden Sie auf der Website des Anbieters.