Der Dom in seiner heutigen Größe wurde 1187/88 fertig gestellt. An gleicher Stelle fanden sich ältere Vorgängerbauten, deren zeitliche Einordnung allerdings teilweise unklar ist. Im Laufe der Jahrhunderte veränderte er sein Aussehen immer wieder. So zum Beispiel während der Barockisierung (1699-1749) – Reste der Stuckierung haben sich in den Querhäusern, der Vierung und dem Chor erhalten. An das nördliche Querhaus anschließend entstand die sogenannte Schönbornkapelle (1721-1736) nach Plänen des Baumeisters Balthasar Neumann (1687-1753). Bei dem verheerenden Luftangriff am 16. März 1945 wurde auch der Dom stark beschädigt. Man entschied sich, Erhaltenes zu bewahren und Verlorengegangenes als Neuschöpfung wiedererstehen zu lassen. Der Wiederaufbau wurde 1967 mit der Altarweihe abgeschlossen.
Der Besucher wird mittels eines geistlichen Programms durch das Gotteshaus geführt. Er betritt den Kirchenraum durch das westliche Hauptportal mit Darstellungen der Schöpfungsgeschichte (Fritz Koenig, 1964/67). Im Mittelschiff des Langhauses führt der Weg vorbei am siebenarmigen Leuchter (Andreas Moritz, 1967/81) und dem aus Bronze gegossenen mittelalterlichen Taufbecken (Meister Eckard aus Worms, 1279) mit Reliefdarstellungen aus dem Leben Jesu bis hin zum Hauptaltar in der Vierung. Ziel des Wegs durch den Dom ist der am Ende der Zeiten wiederkehrende Christus (Hubert Elsässer, 1987/88), dargestellt in der Apsis des Hochchores.
Entlang der Langhauspfeiler ist ein Großteil der Grabmäler der Würzburger Bischöfe aus verschiedenen Jahrhunderten chronologisch aufgereiht – darunter zwei des Bildhauers Tilman Riemenschneider (um 1460-1531). In der Krypta befindet sich nahe dem Grab des Bischofs Bruno (um 1005-1045), der als Erbauer dieses Doms gilt, unter anderem ein Kreuz, das um 1000 entstand und das lächelnde Antlitz Christi zeigt. Es gilt als die älteste steinerne Skulptur des Doms. An die Südseite des Doms schließen Sepultur und Kreuzgang an.
Bei der Renovierung 2011/12 wurde der Innenraum neu gestaltet und an veränderte Liturgie- und Frömmigkeitsformen angepasst. So trennt etwa eine freistehende Wand im Westteil des südlichen Seitenschiffs einen Raum für die persönliche Andacht ab. Zeitgenössische Kunstwerke ermöglichen neue Zugänge zum Kirchenraum und seiner Botschaft.
Domstraße 40 (am Domvorplatz)
97070 Würzburg