Der Kirchturm der Wallfahrtskirche St. Ägidius in Schildthurn ist weithin sichtbar und ragt mächtig gen Himmel empor. Mit seiner stolzen Höhe von beinahe 80 Metern überragt er das Kirchenschiff um viele Meter. Schildthurn, das nur fünf Kilometer Luftlinie nördlich vom Geburtsort des emeritierten Papstes Benedikt XVI. in Marktl liegt, ist ein Ortsteil der niederbayerischen Gemeinde Zeilarn im Landkreis Rottal-Inn.
Die Wallfahrtskirche St. Ägidius entstand um 1475. Der Ausbau des Turms fand bis etwa 1530 statt. Im Gegensatz zum verputzten Kirchenschiff ist der Turm mit Tuffstein verblendet und zeigt eine reich gegliederte Fassade mit verschiedenen Schmuckelementen. Der Turm erstreckt sich über fünf quadratische Geschosse, auf denen wiederum vier oktogonale, also achteckige Geschosse ruhen. Bekrönt wird er von einem 30 Meter hohen Turmhelm.
Wer St. Ägidius schließlich betritt, findet eine nach spätbarockem Geschmack ausgestaltete Kirche vor: geschwungene Ornamente und reiche Verzierungen – der Innenraum mitsamt den Altären, die in Teilen bereits Elemente des Frührokoko aufgreifen, weist eine opulente Gestaltung auf. Umfangreiche Fragmente der Deckenfresken haben sich erhalten. Versteckt hinter dem 1660 aufgestellten Hochaltar befinden sich sogar noch Wandmalereien aus dem 15. Jahrhundert. Zu den Besonderheiten gehört auch die Sakristeitüre mit den spätgotischen Beschlägen. Sie ist eines der reichsten Beispiele aus Altbayern.
Die Wallfahrt nach Schildthurn hat eine lange Tradition – sie gehört vermutlich zu den ältesten Wallfahrten des Bistums Passau. Noch heute machen sich regelmäßig Pilger auf den Weg in den niederbayerischen Ort.
Vielleicht kommen Sie bei einem Ausflug ja einmal in die Gegend um Schildthurn – sie werden den Ort durch seinen markanten Kirchturm sehen können…