An einem milden Frühsommertag bietet sich ein Spaziergang im Grünen an
Besuchen Sie doch (wieder) einmal den Schlossgarten in Erlangen. Als Baudenkmal ist er in die Bayerische Denkmalliste aufgenommen. Sind Garten- und Parkanlagen von Menschen geschaffene Anlagen, die aus vergangener Zeit stammen und deren Erhaltung aus geschichtlichen, städtebaulichen, künstlerischen oder volkskundlichen Gründen im Interesse der Allgemeinheit liegen, so gelten sie als Baudenkmäler. Doch kommen wir zurück zum Erlanger Schlossgarten…Im Jahr 1700 wurde mit dem Bau des Erlanger Schlosses begonnen. Zeitgleich wurde der östlich an das Schloss angrenzende Schlossgarten angelegt. Zunächst als Barockgarten konzipiert, erfolgte von 1786 an die Umwandlung zu einem Englischen Landschaftsgarten. In den 1820er Jahren wurde der Schlossgarten im Stadtzentrum schließlich um den Botanischen Garten erweitert, der sich seit 1747 südlich der Erlanger Altstadt befand. Der Schlossgarten gewann dadurch im Norden rund zwei Hektar an Fläche und unzählige neue Pflanzen hinzu.
Nicht alle ursprünglich aufgestellten Skulpturen und Brunnen haben sich bis heute erhalten. Zu den noch vorhandenen Skulpturen und Brunnen gehören das markgräfliche Reiterdenkmal, das den Markgrafen Christian Ernst darstellt, der Hugenottenbrunnen und der Rückertbrunnen, der erst 1904 hinzukam. Während der sogenannte Rückertbrunnen im Jugendstil eher schlicht gestaltet ist, beeindruckt der barocke Hugenottenbrunnen durch seine vielen Details. Auch hier stand wieder Markgraf Christian Ernst Pate: die Skulptur in der Brunnenmitte zeigt den Markgrafen als absolutistischen Herrscher umgeben von Göttern, Bürgern und Hugenotten.
Was Sie auf Ihrem Rundgang keinesfalls verpassen sollten, ist die General-Neischl-Grotte. Der Nachbau einer Juragrotte wurde ursprünglich für die Bayerische Landesausstellung von 1906 erschaffen. Ein Jahr später vermachte Major a.D. Dr. phil. Adalbert Neischl, seines Zeichens Geologe, die Grotte der Universität Erlangen, die sie im Botanischen Garten aufbauen ließ. Die gelungene Nachbildung einer Dolomiten-Tropfsteinhöhle der Frankenalb wurde im Jahr 2005 vom Verein „Freundeskreis Botanischer Garten Erlangen“ instand gesetzt und kann von April bis September an Sonntagen von 14 bis 16 Uhr besichtigt werden. Sie ist auch als Einzeldenkmal in die Bayerische Denkmalliste aufgenommen.