Das Heilwasser fand bereits 823 nach Christus eine erste Erwähnung und lockte spätestens ab 1520 Kurgäste in die Stadt.
Im 18. Jahrhundert wurde aufgrund des steigenden Interesses an „Sauerbrunnen“-Kuren der Grundstein für das Kurviertel in Bad Kissingen gelegt. Es hat sich in großen Teilen bis heute erhalten und steht unter Ensembleschutz. Nach Plänen Balthasar Neumanns entstand ein neues Kurhaus mit Parkanlage. Zudem erhielt die Solequelle eine Beckenfassung. Die Bauarbeiten zogen – aus Angst vor Überschwemmungen – eine Verlegung des nahegelegenen Flussbettes der Fränkischen Saale nach sich. Dies führte zur Entdeckung zwei weiterer Solequellen: „Pandur“ und „Rakoczy“ wurden ebenfalls mit einem ovalen Becken versehen.
König Ludwig I. (reg. 1825-1848) ließ die beiden Quellen schließlich mit einem gusseisernen Schutzpavillon überbauen. Der Pavillon zählt zu den frühen Ingenieurbauten Bayerns.
Ein weiterer Ausbau der Anlage erfolgte unter dem Architekten Max Littmann (1868-1931) zwischen 1905 und 1912. Zu dieser Zeit entstand auch die heutige Wandelhalle, ein dem späten Jugendstil verpflichtetes Gebäude. Mit ihrem kreuzförmigen Grundriss erinnert die Wandelhalle an eine Basilika. Im westlichen Seitenarm des Baus befindet sich die Brunnenhalle, in deren Zentrum das Heilwasser der Solequellen „Pandur“ und „Rakoczy“ fließt.
Ein Besuch des Bad Kissinger Kurviertels lohnt sich! Spazieren sie durch den Luitpoldpark und kosten sie das Wasser der Solequellen. Werktags wird zwei Mal täglich, an Sonn- und Feiertagen einmal, das Wasser von den Brunnenfrauen aus den glänzenden Messingarmaturen in der Brunnenhalle gezapft. Trinken Sie das Wasser beim Wandeln durch das Denkmal und entdecken Sie dabei die beeindruckende Architektur.