Trotz ihres stattlichen Alters ist die Alte Mainbrücke nicht die erste Brücke an dieser Stelle. Im Mittelalter hatten sich auf beiden Seiten des Mains Siedlungen entwickelt. Um diese beiden Gründungen miteinander zu verbinden, entstand bereits im 12. Jahrhundert eine steinerne Brücke über den Fluss. Dieser Vorgängerbau musste der heutigen Alten Mainbrücke weichen; nur ein Joch hat sich am Ostufer bis heute erhalten.
Die aktuelle Alte Mainbrücke ist weit über Würzburgs Stadtgrenzen hinaus bekannt. Das heutige Erscheinungsbild der Bogenbrücke mit ihren sieben Jochen geht dabei auf verschiedene Aus- und Umbauphasen zurück. So wurden die Brückenbogen im 15. Jahrhundert zunächst in Holzbauweise errichtet und erst im darauffolgenden Jahrhundert durch solche aus Stein ersetzt. Bis zum Abriss der Brückentore im 18. Jahrhundert diente die Brücke dann als militärische Wehranlage. Die Aufstellung der Brückenheiligen bewirkte eine weitere einschneidende Veränderung im Erscheinungsbild: Zunächst auf der Südseite, später auch auf der Nordseite wurden die heute berühmten beinahe 4,5 Meter hohen Sandsteinfiguren aufgestellt. Die 12 Originale aus der Zeit von 1724 bis 1729 stammen von den Brüdern Johann Sebastian und Volkmar Becker sowie von Claude Curé. Obwohl wir noch heute beim Flanieren über die 185 Meter lange Alte Mainbrücke in die Gesichter dieser Heiligen blicken können, handelt es sich doch um Kopien aus dem frühen 20. Jahrhundert. Von den Originalen hat sich nur ein einziger Kopf über all die Jahrhunderte hinweg erhalten. Heute ist er im Museum für Franken in der Festung Marienberg zu sehen.
Im Zweiten Weltkrieg erlitt Würzburg schwere Schäden. Rund 80 Prozent des historischen Baubestandes der Altstadt ging gegen Kriegsende verloren. Auch die Alte Mainbrücke wurde beschädigt. Doch schon in den 1950er Jahren erfolgte der Wiederaufbau.
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