Power-Welle oder Purpurreiher?

Ob bretternd auf der weltlängsten Wasserskianlage, paddelnd auf der Ilz oder wandernd im Bärnloch – in Ostbayern können sich Wasserratten nass machen vor Vergnügen. An der Isar-Mündung und am Unteren Inn dagegen haben Bird-Watcher ihre stille Freude. Von Christian Haas

Lesezeit: 5 Minuten

Urlaub am Wasser in Ostbayern

Ready for Boarding? Am Friedenhain-See in Parkstetten bei Straubing springen Wasserski- und Wakeboard-Fahrer vor Glück in die Luft. Wenn sie sich trauen, an den acht Obstacles abzuheben! Selbst wer diese links liegen lässt, bekommt Puls: Schließlich zieht einen der Lift mit rund 30 Stundenkilometern (zur vollen Stunde auch mal mit über 50!) übers Wasser. Und das auf einer Länge von 1.200 Metern! Das ist klarer Weltrekord! Alternativ leihen sich Strandbadgäste SUP-Boards oder tollen auf der kostenlosen Breitwellenrutsche. So geht Watertainment!

Auwälder der Isar-Mündung

40 Kilometer donauabwärts steht zwischen Plattling, Isarmünd und Deggendorf die Natur im Fokus. Dort, wo die Isar als einziger Alpenfluss mit einer noch weitgehend intakten Mündung in die Donau fließt, bilden Auwälder und Deichvorländer eine 2.800 Hektar große Traumlandschaft.

Im 800 Hektar großen Naturschutzgebiet Isarmündung sind neben Vögeln wie Blaukehlchen, Halsbandschnäpper, Rohrweihe, Rohrdommel, Purpurreiher und dem seltenen Eisvogel auch Moor- und Springfrösche, die Große Königslibelle, viele Falterarten sowie Ringelnattern zu sehen.

Wer sich wo und wann bevorzugt zeigt, verrät das „Infozentrum Isarmündung“ bei Moos. Und noch viel mehr über den für viele bedrohte Pflanzenarten so wertvollen Lebensraum und wie sich dieser entdecken lässt – wandernd, radelnd oder im Kanu.

Blick auf die Isar-Mündung bei Moos

Wild und mild: Kanu-Spaß auf der Ilz

Ein noch ausgedehnteres Kanurevier ist die Ilz, Ostbayerns letztes Wildwasser. Wobei es so richtig wild nur in der Dießensteiner Leite zugeht, ansonsten überwiegen ruhige Fahrwasser. Und malerische Landschaften.

Tipp: Zwischen Fürsteneck und Fischhaus zeigt sich die „Schwarze Perle des Bayerischen Waldes“, wie die Ilz aufgrund ihres dunklen Wassers genannt wird, von ihrer schönsten Seite. Am besten holen sich Bootsfahrer Fahrgerät, Routentipps und Infos beim Fachmann. Und lassen Verstand walten: Bei zu geringem oder zu hohem Wasserpegel ist eine Befahrung nicht möglich (und im Mai und Juni generell verboten) … und spätestens am Halser Wehr sowieso zu Ende … oder doch erst, nach kurzer Tragepassage durch den Ort, etwas weiter in Passau.

Kanutour auf dem schwarzen Regen: Hanse Wenzl empfiehlt den Aussichtspunkt am Weiler Kohlnberg
Passau: Ilz, Donau und Inn fließen in der Dreiflüssestadt zusammen

Kleine Bötchen aus Holz schicken Kinder gern am Osterbach im grenznahen Wegscheider Land auf die Reise. Durchs romantische Wildwassertal Bärnloch führt ein herrlicher Pfad, der immer wieder ans Wasser abzweigt – und zum Abkühlen oder Bootebauen einlädt.

Ausgiebiges Baden kommt eher im warmen Rannasee in Frage, etwa einen Wanderkilometer weiter. Ferner können Ausflügler dort fischen, kneippwandern und Tretboote mieten.

Voll Inn: Vögel und Schmetterlinge

Das nicht weit entfernte Jochenstein sprüht vor Energie. Nicht nur, weil sich dort Deutschlands zweitgrößtes Flusskraftwerk befindet, sondern auch das „Haus am Strom“, das mit interaktiven Elementen für Unterhaltung sorgt und gleichzeitig zum Nachdenken anregt. Dabei dreht sich alles um Natur, Wasser und eben Energie.

Das geht schon bei der Architektur los, nimmt doch das Gebäude die Idee einer Welle sowie eines Donau-Kiesels auf. Im Haupthaus locken dann tanzende Wassermusik oder eine Fahrt in Europas einzigem Wasserfahrstuhl. Statt mit Strom wird dieser mit Wasser angetrieben.

3 Personen auf SUPs auf dem Rannasee
Blick auf das Donaukraftwerk Jochenstein - Haus am Strom
Frau und Hund am Naturschutzgebiet Donauleiten

Sandbänke, Inseln, Schlick- und Auwälder und viel Wasser bilden das 5.500 Hektar große Europareservat Unterer Inn und ein wahres Vogelparadies: Die 55 Flusskilometer zwischen der Salzach-Mündung und der Mündung der Rott sind eines der wichtigsten Drehkreuze im internationalen Vogelflugverkehr.

Vor allem im Frühjahr und Herbst erleben Hobby- wie Profi-Ornithologen eine Nonstop-Flugshow. Dazu umflattern auch noch 800 Schmetterlingsarten die Blütenpracht, was sich auf Spaziergängen oder Radtouren beobachten lässt. Gute Ausgangspunkte dafür bilden der Aussichtsturm Eglsee und das 2020 neu eröffnete Naturium samt attraktiver Dauerausstellung.

Bootshaus, Baumhaus oder Wasserhaus?

Wo kann man das Erlebte sacken lassen? Etwa im mit Architekturpreisen überhäuften „Hofgut Hafnerleiten“ bei Bad Birnbach mit drei Ferienhäusern und sieben Themenhäuschen wie dem Bootshaus am Badeteich, dem Baumhaus und dem auf Pfählen gebauten Wasserhaus im See.

Weitere außergewöhnliche Unterkünfte in Ostbayern sind zum Beispiel, das "Berghotel Maibrunn", das Schlossparkhotel Mariakirchen oder das Gästehaus im Benediktinerkloster Weltenburg, ganz in der Nähe des Donaudurchbruchs.

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