Der Frankenwald – Ein herrliches Auf und Ab für Mountainbiker
Groß und abwechslungsreich – diese Beschreibung trifft nicht nur für Bayern zu, sondern auch für sein Mountainbike-Tourenangebot. Ausdauerfans, die ordentlich Strecke machen wollen, werden ebenso fündig wie Genussfahrer oder wie Freunde knackiger Steigungen und flowiger Singletrails. Zu den noch unbekannteren Topspots gehört der Frankenwald. 795 Meter misst der Döbraberg als höchster Gipfel des Frankenwalds. „Wer wie ich am Alpenrand lebt, ist da natürlich erst mal gespannt“, gibt Eva Bärtle mit einem Schmunzeln zu. Animiert von einem Freund, hat sie dennoch ihr Bike in den Kofferraum gepackt und ist für ein Wochenende in den hohen Norden Bayerns gefahren, etwa 40 Kilometer oberhalb von Bayreuth. Sieben Rundtouren mit Streckenlängen von 29 bis 56 Kilometer sorgen hier, am Rennsteig und im Dreieck Döbraberg-Rodachtal-Steinachtal, für 300 Kilometer Fahrspaß mit über 8000 Höhenmetern. Im Frankenwald gibt es keine Berge, nur Täler, sagen die Leute – für Mountainbiker bedeutet das ein herrlich abwechslungsreiches Auf und Ab. „Wir haben uns dann gleich die fahrtechnisch anspruchsvollste Strecke ausgesucht, die knapp 45 Kilometer lange Döbrabergrunde“, erzählt die Sporttherapeutin aus dem Allgäu weiter.
„Mann, das war anstrengend!“ Denn im Frankenwald, so die Einheimischen, gibt es keine Berge, nur Täler – also reichlich Auf und Ab. Und auch technisch habe die Tour sie gefordert, sagt Eva. Nicht nur, weil sie die am Weg liegenden Bike-Fun-Trails mit Steilkurven und Triple-Jumps mitgenommen hat, sondern auch wegen diverser Stufen und Steine auf den Trails, die volle Konzentration erfordern. „Total intensiv ist außerdem das Naturerlebnis!“ Sie schwärmt vom Duft des Waldes, dem Geruch nach Erde und Moos, dem Gefühl, Sauerstoff esslöffelweise zu sich zu nehmen. Endlich auf dem Aussichtsturm des Döbrabergs angekommen, genießt man dann den weiten Blick über Wälder und Felder, Ruhe und das Gefühl, dass der hämmernde Puls wieder auf Normaltempo sinkt. Etwas später winkt dann Genuss anderer Art: eine Einkehr auf der Terrasse der Bischofsmühle, einem Gasthof mit langer Geschichte als ehemalige Schneidmühle. In fünfter Generation serviert Dorothea Strößner in dem prächtigen Fachwerkbau beste fränkische Küche. „Man muss nur aufpassen, dass man es mit der Stärkung nicht übertreibt und sich danach zu schwer zum Biken fühlt – unfassbar lecker, alles“, lautet Evas Fazit. Und nachdem sie und ihr Mountainbike-Kumpel tags drauf noch eine Rennsteig-Runde mit 20 Prozent Trail-Anteil gedreht haben, ist aus ihr ein überzeugter Frankenwald-Fan geworden.