... auch Werschdla oder Broadwerschtla genannt.
Einzigartig in Geschmack und Größe: die Original Nürnberger Rostbratwurst
Sprechen Kenner von fränkischem Hochgenuss, so steht die Nürnberger Bratwurst sicherlich ganz oben auf ihrer Liste. Auf dem Rost köstlich resch angebraten werden die Würstchen in frische Brötchen gelegt und an vielen Buden in Nürnberg angeboten. Als eigene Mahlzeit wird die Bratwurst auch gerne zu Sauerkraut, scharfem Senf und kräftigem Brot gereicht.
„Klein, aber fein“, so lässt sich die typische Wurstspezialität beschreiben. Schließlich sind die Nürnberger mit rund acht Zentimetern Länge und nur 20 bis 25 Gramm Gewicht echte Leichtgewichte unter den fränkischen Bratwürsten.
Um die Entstehung der kleinen Leckerbissen ranken sich viele Geschichten. So sollen die Wirte im Mittelalter zum Beispiel extra kleine Bratwürste hergestellt haben, damit sie sie ihren Kunden nach der Sperrstunde durchs Schlüsselloch verkaufen konnten. Sogar der Dichterfürst Goethe schien den delikaten Würstchen aus Schweinefleisch, Salz, Pfeffer und Majoran offenbar verfallen zu sein, so ließ er sich diese eigens auf dem Postweg nach Weimar schicken.Im Jahr 2003 wurde die Nürnberger Rostbratwurst als erste Bratwurst überhaupt ins Register der von der EU geschützten kulinarischen Spezialitäten aufgenommen. Seither trägt sie neben ihrem eigenen Original-Siegel auch das offizielle Zeichen der EU.
Von der Qualität dieser Nürnberger Originale kann man sich in der Stadt beinah an jeder Ecke überzeugen: „3 im Weggla“, also drei Würste in einem Brötchen, sind der liebste Snack der Nürnberger, den zu probieren man sich nicht entgehen lassen sollte. Oder man stattet einer der historischen Bratwurstküchen einen Besuch ab, wo die Leckerbissen stilecht auf dem Zinnteller und mit einem süffigen Bier serviert werden.
Bratwurst-Restaurants im Herzen Nürnbergs
Sieben Uhr am Morgen – ein Hauch von Majoran liegt in der Luft: In der hauseigenen Metzgerei des „Bratwursthäusle“ wird bereits seit zwei Stunden fleißig gewurstet. Aus Vorder- und Hinterschinken vom Schwein entsteht hier nach traditioneller Herstellung die weltbekannte Original Nürnberger Rostbratwurst. Im Jahre 1462 wird die besondere Bratwursttradition erstmals erwähnt. „Typisch ist ihre Größe: sieben bis neun Zentimeter lang und 20 bis 22 Millimeter dick“, erklärt Werner Behringer, Senior-Chef dreier fränkischer Lokale, die die Spezialität anbieten: das „Bratwursthäusle“, das „Bratwurstglöcklein“ und das „Goldene Posthorn“.Um zehn Uhr öffnen die Bratwurst-Restaurants im Herzen Nürnbergs ihre Türen. Werner Behringer leitet den Betrieb seit Anfang der 1960er Jahre. Sein Sohn Kai ist seit 27 Jahren mit an Bord. Gemeinsam mit 30 Angestellten verwöhnen Vater und Sohn hier zahlreiche Gäste mit Variationen von der Nürnberger Rostbratwurst: „Traditionell werden die Bratwürste mitten im Restaurant auf dem offenen Buchenholzgrill gegrillt und anschließend auf handgegossenen Zinntellern serviert“, erklärt Kai Behringer. Wahlweise gibt es die Bratwürstchen auch als „Blaue Zipfel“ oder geräuchert – jeder mag sie anders, das ist reine Geschmackssache.