Nicht nur gezuzelt ein Genuss: die Original Münchner Weißwurst
Kaum eine Speise ist so eng mit Bayern in Verbindung gebracht wie die Weißwurst. Um sie ranken sich Mythen (man muss sie zuzeln und darf sie bloß nicht mit Messer und Gabel essen) und Legenden (die Weißwurst darf das 12 Uhr-Läuten der Kirchglocken nicht hören) und sie hat sogar Einzug in die Geografie gefunden (Weißwurstäquator).Gerade die Landeshauptstadt München ist mit der Spezialität unmittelbar verbunden. Ist sie hier doch Ausdruck der sprichwörtlichen Gastlichkeit der Stadt. In München findet man auch den Ursprung der Weißwurst.
Die Tradition, die Weißwurst vor zwölf Uhr mittags zu essen, hat sich bis heute in vielen Wirtshäusern erhalten. Man lässt die Wurst in heißem Wasser ziehen und genießt sie zu süßem Senf, Brez'n und bayerischem Bier.
Wer einmal mehr über die bayerische Köstlichkeit erfahren möchte, der sollte einen Abstecher in die Weißwurst-Akademie in Neumarkt in der Oberpfalz machen. Hier lernt man alles über die Entstehung der Wurst und kann selbst beim Wursten helfen. Als Erinnerung gibt es anschließend ein Weißwurstdiplom!
Original Münchner Weißwurst im Gasthaus "Zum Spöckmeier"
Das Gasthaus „Zum Spöckmeier“ am Münchner Marienplatz zählt zu den ältesten der Stadt.Kalbsfleisch, etwas Schweinefleisch, Schweinespeck und -schwarte wandern in den Fleischwolf. Im Kutter entsteht aus der Masse anschließend feines Brät. Fehlen nur noch Eis, Gewürze, Petersilie und Zitronenabrieb, ehe Metzgermeister Andreas Jung das Brät in Schweinedärme füllt. Zuletzt gibt er die Würste in siedendes Wasser. Fertig ist sie – die auf der ganzen Welt berühmte Original Münchner Weißwurst.
Wie die Weißwurst richtig verzehrt wird?
Darum ranken sich viele Mythen. Die Urform ist das Zuzeln: Dazu nimmt der Wursthungrige die Köstlichkeit in die Hand, beißt auf deren Haut und saugt das Wurstfleisch heraus. Wer es einfacher bevorzugt, greift zu Messer und Gabel. Doch es geht auch außergewöhnlich: „Ich habe schon die schlimmsten Dinge gesehen, zum Beispiel Leute, die die Würste mit Tabasco und Ketchup essen“, erzählt Andreas Jung kopfschüttelnd.Die Geschichte der Weißwurst:
Das Gasthaus „Zum Spöckmeier“ am Münchner Marienplatz zählt zu den ältesten der Stadt. Es empfängt Gäste in urig-bayerischer Atmosphäre. Und natürlich steht hier auch die Weißwurst auf der Speisekarte. Andreas Jung bereitet sie tagtäglich zu – und weiß um deren besondere Geschichte: 1857 erfindet der Münchner Wirtsmetzger Josef Moser die Weißwurst mehr oder weniger aus der Not heraus: „Er wollte eigentlich Bratwürste machen, hatte jedoch keine Schafsaitlinge mehr. Dann hat er etwas herumprobiert und das Ergebnis war die Weißwurst“, so Andreas Jung.Nach getaner Arbeit gönnt sich auch Andreas Jung gerne die berühmte Original Münchner Weißwurst – natürlich ganz traditionell: „Ich esse sie am liebsten frisch aus dem Kessel raus: in die Hand nehmen, zuzeln und fertig. Dazu gibt es Senf, eine Brezen und Weißbier – dann ist alles gut“, sagt er und lacht.