Ich staune nicht schlecht, als ich auf den Hof der Sommeracher Winzergenossenschaft fahre. Freilich sind Altbackenheit und ein leichtes Verstaubt-Sein von Genossenschaften zum Glück vielerorts mittlerweile mehr Klischee als Realität. Dass mich aber ein architektonisch so ansprechendes, modernes Gebäude mit angenehm geschmackvoller Einrichtung und einer fast schon exklusiv anmutenden Bar erwartet – darauf hätte ich dann dennoch nicht gewettet.
Trotz leichtem Regen sind die kleinen Lauben auf dem Hof belebt, Weinliebhaber stöbern durch den großen Ausstellungsraum, in dem einige der immerhin rund 100 Weine der Winzer Sommerach zu begutachten und zu verkosten sind. Kellermeister Stefan Gerhard holt mich zwischen der „Kostbar“ und der schön gestalteten Kochkurslocation ab und führt mich in den ersten Stock. Einen richtigen Klassenraum für Verkostungen und Seminare hat das Weinreich hier zur Komplettierung seiner vielfältigen Unterhaltungs- und Weiterbildungsangebote eingerichtet. Weinaromen zieren in Buchstaben und Duftgläsern Wände und Regale, die Bänke sind in warmem aber schlichtem Holz gehalten.